René Schirner

Warum die Corona-Krise auch eine Chance ist!

Ohja, wir können es alle so langsam nicht mehr hören. Corona hier, überlastetes Gesundheitsamt da, Ausgangssperre, gekündigte Arbeitsplätze… Probleme über Probleme. Klar ist das alles kein einfaches Thema und wir durchlaufen alle diese Krise mit den verschiedensten Herausforderungen. Nur kommt es auch vor allem auf die eigene Sichtweise an. Lasst es uns nicht als Problem sehen, sondern als Herausforderung, besser noch als Chance, welche uns weiterbringt. Das hier ist kein normaler Infoartikel über das Corona-Virus. Das wird ein Augenöffner für Chancen und Möglichkeiten, die jedem einzelnen von uns in dieser Krise geboten werden.

Kinder

Lasst uns zuerst ein Blick in die Zukunft wagen, das sind nämlich unsere Kinder! Wenn man an die Schule gedacht hat, war es bisher immer so, dass man sich ein altes, verstaubtes, dunkelgrünes Tafelbrett und ein Klassenzimmer voller gelangweilter Gesichter vorgestellt hat. Der Digitale Wandel in unserem Land ist schon längst geschehen. Was machen die Kinder nach der Schule? Richtig, sie sitzen vor allem vor schlauen Bildschirmen. Bildschirme die schlauer sind als die meisten ihrer Lehrer. Das ganze Menschliche Wissen ist damit abrufbar, also warum solches nicht als Unterrichtsstütze nutzen?
Genauso vergessene Hausaufgaben und Mitteilungen. Wie oft hat euch die Lehrerin eurer Kinder schon auf einen sehr wichtigen Zettel angesprochen, welcher allerdings nicht bei euch ankam? Warum verschließen wir also unsere Augen vor einem einfachen E-Mail- oder WhatsApp-Verteiler? Seit Corona, ist die digitale Kommunikation undenkbar geworden. Die Digitalisierung in Schulen ist schon längst fällig gewesen. Neue Technologien, bringen uns in unserem Alltag weiter und erleichtern die Kommunikationswege. Eine Chance also, dass der Bildungsweg für unsere Kinder endlich modernisiert wird.
Noch ein lieb gemeintes Anliegen an die Eltern: Für viele Eltern birgt der zwanghafte Privatunterricht wahrscheinlich viele Hürden. Hierbei vergesst bitte nicht, dass es in Ordnung ist, wenn ihr euren Kindern nicht alles beantworten könnt. Es ist auch vollkommen verständlich. Nehmt euch Zeit und Ruhe. Sollten die Kinder nicht alle Aufgaben schaffen ist das auch kein Weltuntergang. Seit euch versichert die Lehrer werden dafür Verständnis zeigen. Bitte macht euch und euren Kindern keinen Druck. Das bringt niemandem was. Im schlimmsten Fall landen nur sehr große Krokodilstränen auf den Schreibtischen, die einfach nicht notwendig sind. Die Kinder werden sich in ein paar Jahren sowieso nicht mehr an die Inhalte der Aufgaben erinnern. Erinnern werden sie sich aber immer daran, wie sie sich in der Zeit gefühlt haben.

4G-Netz

Wir bleiben noch kurz im Digitalisierungsthema. Unzwar genauer gesagt: Mobiles Internet. Das 4G-Netz. In den letzten Jahren hing Deutschland beim Ausbau des 4G-Netzes deutlich hinterher. Nun ja, wirklich viel getan hat sich auch nicht wirklich. Da jetzt aber wirklich alle auf eine schnelle Internetleitung angewiesen sind, wird sich die Bundesregierung nicht mehr davor drücken können. Auch Politiker sind auf Online-Meetings angewiesen.
Ein normaler Arbeitnehmer verbringt, wenn man alles Stunden zusammenrechnet, bis zu einen ganzen Tag in der Woche mit Meetings. Die Chance hier besteht darin, endlich ein ausgebautes 4G-Netz in Deutschland aufzubauen. Der Traum von wirklich überall aus Arbeiten und im Internet surfen zu können, wird endlich zur Wirklichkeit.

Dankbarkeit

Den bittere Nachgeschmack der Corona-Krise bilden die Einschränkungen, welche unser aller Alltag auf den Kopf stellt. Was haben wir den ganzen Tag gemacht? Eine freundliche Unterhaltung beim Bäcker, Der Gang ins Fitnessstudio, Die gemeinsame Mittagspause mit unseren Kollegen, Der Schulausflug unserer Kinder, Der Grillabend mit unseren Freunden … all die kleinen Dinge, die für uns selbstverständlich waren, zurzeit undenkbar. Der Virus zwingt uns alle, unsere Gewohnheiten einzuschränken. Das regt natürlich zum Nachdenken an. Wir alle sollten uns Gedanken machen und eben schauen das nicht alles in unserem Leben selbstverständlich ist. Auch wenn es so scheint, als wären wir gerade im Stillstand, geht es trotzdem immer weiter nach oben. Kommt einmal wirklich zur Ruhe und denkt über alles nach, worüber ihr dankbar seid und was eigentlich gar nicht mehr so selbstverständlich ist. Oft lassen wir außer Acht in welch einem Luxus wir eigentlich leben. COVID-19 hat uns vor allem gezeigt, wie schnell sich Dinge ändern können.
Es geht nicht immer nur nach oben.
Es ist gut sich daran zu erinnern, wo wir eigentlich herkommen und dass wir nur eine begrenzte Zeit auf unserem Planeten haben. Zurück auf den Boden der Tatsachen. Wir spielen alle nur eine ganz kleine Rolle. Auch die größten Krisen sind irgendwann überstanden und wir leben trotzdem weiter. Jetzt heißt es auch erstmal wieder einen Gang zurückschalten und zur Ruhe kommen. Ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wer wir überhaupt sind, was uns ausmacht und was wir in unserem Leben erreichen wollen und vor allem warum. Dankbar sein, für die kleinen Dinge.

Zusammenhalt und das Soziale Gewissen

Gerade der Beschluss des Kontaktverbots, bildet eine große Herausforderung im Umgang mit unserer Arbeit, unseren Freunden und unserer Familie. Wenn man sich nicht mehr sehen darf muss man andere Wege finden um vor allem niemanden aus den Augen zu verlieren. In Zeiten von Social Media kein Problem, auch seine Großeltern anrufen und fragen wie es denen geht, alles ist möglich und eine große Chance seinen Lieben zu zeigen, wie wichtig sie einem sind. Verbundenheit in solchen Zeiten ist wichtig, nur wenn wir alle an einem Strang ziehen kommen wir mit verminderten Verlusten auch wieder aus dieser Krise heraus.
Wichtig ist es jetzt vor allem, mal nicht nur an sich selbst zu denken und nicht alle Supermarkt-Regale bei sich Daheim zu horten. Viele Nachbarschaftsinitiativen gehen bereits mit gutem Beispiel voran und bieten ihre Hilfe an. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt enorm.
Wir sind gezwungen nach rechts und links zu schauen, eine große Chance aus seinem Käfig des Egoismus wieder auszutreten und soziale Beziehungen aufzubauen und zu stärken.

Gesundheitswesen

Vielleicht ist die Corona-Krise auch mal ein Anlass, um das Gesundheitssystem zu überdenken? Die Corona-Krise zeigt uns wieder, wie fatal sich schwache Gesundheitssysteme global und lokal auswirken können. Damit Medikamente, Impfstoffe oder medizinischer Bedarf so schnell wie möglich bereitgestellt werden, müssen internationale Organisationen sowie Staaten zusammen kooperieren. In diesem Sinne könnte sich zum Beispiel Deutschland auch in der bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft für eine Stärkung der globalen Gesundheitskooperation einsetzen!

Was man nach der Krise auch vielleicht überdenken sollte, sind die Gehälter der Pflegekräfte. Denn nicht Millionäre oder Milliardäre werden uns durch die Krise bringen und uns retten – sondern Ärzte und Pflegekräfte! Vielleicht bekommen gerade Pflegekräfte nach der Krise Anerkennung und werden besser bezahlt?

Mehr Zeit

In der heutigen Wirtschaft wird Zeit oft als wertvoll und als das Rarste angesehen, was wir haben. Das Coronavirus zeigt uns warum: Wir alle haben unsere Wochen bisher mit Club-Besuchen, Kino-Besuchen oder anderen Aktivitäten durchgeplant gehabt – und plötzlich wird jetzt alles abgesagt und wir haben mehr Zeit!
Die Chance ist, dass wir diese gewonnene Zeit für andere Dinge nutzen können – oder wir können auch einfach die Freizeit genießen.
Wenn man sich mal an die überfüllten Parks, Supermärkte und U-Bahnen der vergangenen Wochen erinnert, scheint es gerade jetzt vielen Menschen schwer zu fallen, einfach nichts zu tun und die Freizeit mal zu genießen. Anstatt die zusätzlich gewonnene Freizeit zu genießen, wird die gewonnnene Zeit mit anderen Dingen gefüllt. Um diese erste Gelegenheit zu nutzen, ist es wichtig, die Zeit neu zu gestalten und Zeit für das Nichts aufzuheben. Nicht nur während der Corona-Krise, sondern auch für danach.

Umwelt

Fabriken haben dicht gemacht, der Flugverkehr ist zusammengebrochen und das Virus hat die Touristen in überfüllten Städten wie Berlin oder New York weggefegt. Für Städte die vom Tourismus leben sind das natürlich schlechte Nachrichten – aber für unseren Planeten gute! Das Coronavirus bewirkt eine deutlich Verringerung der Treibhausgase und anderer wasser-, luft- und bodenverschmutzender Emissionen. Die Chance besteht hier also darin, Teile auch nach der Krise aufrechtzuerhalten um langfristige Verbesserungen zu erreichen.

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